Milchfluss

Viele Mütter haben anfangs zu wenig Milch, vor allem wenn man gezwungen ist abzupumpen. Das ist aber kein Grund zur Sorge. Hier sind einige Tipps, die mir geholfen haben, genug Milch für mein Kind zu produzieren. Anfangs hatte ich zu wenig Milch, aber nach ca. einem Monat hat sie ausgereicht. 

  • Wärme
    Wenn die Brust warm ist, regt das den Milchfluss an. Ich habe mir immer eine Wärmeflasche auf die Brust gelegt, ca. 5-10 min vor dem Pumpen. Als sich nach dem Umstellen auf das Stillen der Milchfluss eingestellt hat, war das nicht mehr notwendig, aber anfangs hat das sehr geholfen. Manchmal habe ich beim Pumpen geschwitzt, da mir so heiß war, da kam dafür die meiste Milch ;-). 

  • Brustmassage
    Kurz vor dem Stillen habe ich immer die Brust massiert, das regt ebenfalls die Milchbildung an. 

    Es gibt verschiedene Arten der Brust-Massage. Im Krankenhaus wurde mir nach der Entbindung eine Art gezeigt, bei der ich dann geblieben bin. Im Prinzip geht es darum, den Milchfluss anzuregen. Ich habe dabei zuerst die Handflächen über die Brust gelegt, jeweils oberhalb und unterhalb der Brustwarze, sodass die Handfläche oben und unten fast das ganze Drüsengewebe umfasst. Dann schiebt man mit der oberen Hand nach rechts, während man mit der unteren gegengleich nach links schiebt, danach umgekehrt. Man schiebt also mit leichtem Druck gegengleich hin und her. Anschließend legt man die Handflächen seitlich rechts und links auf die Brust und schiebt mit leichtem Druck gegengleich sanft nach unten und oben. 

    Danach streift man mehrmals sanft mit den Fingern von außen nach innen (ganze Brust) bis zur Brustwarze. Dann nimmt man die Brust in beide Hände und "schüttelt" sie leicht. 

     
  • Ausreichend Schlaf
    Auf Grund der Frühgeburt meines Sohnes hat man mir gesagt, dass ich alle 2 Stunden abpumpen muss. Da ich nicht viel Milch hatte, musste ich anfangs immer ca. 40 Minuten pumpen um etwas Milch zu bekommen. Die 12 Mal pumpen pro Tag habe ich nie erreicht, und trotzdem hatte ich einen großen Schlafmangel. Als ich dann in der Nacht begonnen habe keinen Wecker zu stellen und auch einmal 5 Stunden am Stück zu Schlafen (Tipp einer Krankenschwester während meines 4-wöchigen Krankenhausaufenthaltes) hatte ich sofort um einiges mehr Milch. 

  • Regelmäßige Still- bzw. Pumpzeiten
    Unser Körper gewöhnt sich an Regelmäßigkeiten. Stillt bzw. pumpt man immer zur gleichen Zeit, so stellt sich der Milchfluss darauf ein und produziert für diesen Zeitpunkt ausreichend Milch. Auch für die Verdauung des Säuglings ist es besser, da sich die Verdauungssäfte und Organe darauf einstellen und dann zur erwarteten Zeit auch die Verdauungssäfte und den Speichel produzieren. 

  • Stilltee
    Kümmel, Anis und Fenchel sind hier die Klassiker. Es gibt bereits fertige Stillteemischungen mit diesen Kräutern. Sie regen nicht nur die Milchbildung an, sondern vermindern auch die Blähungen beim Baby. 

  • Bockshornklee
    Da ich keine Kapseln essen wollte habe ich Bockshornkleesamen verwendet. Diese sollte man ein paar Stunden oder über Nacht einweichen und dann ein paar Minuten kochen. Anschließend soll man das Kochwasser etwas abkühlen lassen und am besten lauwarm trinken. Das hat mir sehr geholfen. Die gekochten Samen habe ich ins Essen oder in den Salat gemischt, auch wenn der Geschmack etwas gewöhnungsbedürftig war, aber ich wollte sie nicht wegwerfen. 

  • Brennnessel
    Die Brennnessel wirkt milchbildend. Man kann sie als Tee (rein oder gemischt mit dem Stilltee wenn man den Geschmack nicht so mag) trinken, oder einfach ein paar Blätter ins Essen geben. Sie eignet sich super zum Beigeben für Soßen oder Suppen.

  • Säugling anlegen
    Am Besten wirkt das Anlegen des Säuglings an die Brust. Mein Sohn hatte die ersten 3 Wochen eine Magensonde. Als ich dann zu stillen begann hatte ich eigentlich sofort genug Milch (was beim abpumpen nicht wirklich der Fall war). Ich hatte Probleme mit dem Einschießen der Milch. Dadurch, dass die Saugwirkung an der Warze beim Pumpen fehlte, kam der Milchfluss nicht in die Gänge. Der Tipp einer Freundin, den Ehepartner einmal saugen zu lassen, schien mir zuerst etwas anstößig, aber was tut man nicht alles für sein Kind... Und das hat sofort seine Wirkung gezeigt. 

  • Gebet
    In Psalm 22,10 betet David zu Gott: "Du hast mich aus meiner Mutter Leib gezogen, du ließest mich geborgen sein an der Brust meiner Mutter". Im festen Vertrauen darauf, dass Gott mir helfen kann und wird habe ich gebetet: "Lieber Gott, du hast es so eingerichtet, dass eine Mutter ihr Kind mit Muttermilch versorgt. Du hast die Muttermilch so geschaffen, dass sie alles enthält was mein Kind braucht. Bitte hilf mir, dass ich mein Kind voll stillen kann, denn es ist dein Wille, dass eine Mutter ihr Kind stillt!" Und als wir aus dem Krankenhaus entlassen wurde, hatte ich sofort genug Milch (mit stillen und pumpen), ein paar Wochen später konnte ich ihn voll stillen!